Lange weisse Tulpen recken ihre Stiele wie Schwanenhälse über den dunklen
Schreibtisch, der mit schwarz-weiss Drucken übersäht ist, die verschiedenste
Inneneinrichtungen eines historischen Englands darstellen. Ein 100-jähriges
Paisley Plaid liegt nachlässig hingeworfen über einem schweren Leder-Ohrensessel,
ein Apfel liegt auf einem weissen Steingut-Tellerchen, daneben eine Kristallkaraffe
mit Zitronenscheiben. Inmitten dieses fast historisch anmutenden Ambientes ruht
Peggy, die sanfte Irish Wolfhound-Riesin auf ihrem Sofa und man fühlt sich ins
England eines früheren Jahrhunderts zurückversetzt, in ein leicht exzentrisches,
aristokratisches Künsterleben.
Wir befinden uns jedoch in Berlin Charlottenburg und Bernd sitzt an seinem
Schreibtisch, checkt Mails, telefoniert mit seinem Studenten und mit der Oper in
Paris und steht mitten im Hier und Jetzt. Genau diese zwei Welten sind es, die Bernd’s
Charme und seine Besonderheit ausmachen, die Liebe zu vergangenen Zeiten, die er
in sich trägt und die Fähigkeit diesem Vergangenen ein Leben einzuhauchen, es in
die Gegenwart zu transportieren und nicht aufgesetzt wirken zu lassen. Das spiegelt
sich in seiner Arbeit wider, in seiner Persönlichkeit, seiner Wohnung und besonders
auch in der Art, wie er sich kleidet und es fällt schwer, davon nicht fasziniert zu sein.

Bernd trägteine Jeans und einen Gürtel von Ralph Lauren, ein Hemd von Jacques Britt,
einen Pullover von Windsor und Stiefel von John Lobb für Hermès.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

@ Julia Richter

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