Zum zweiten mal auf diesem Blog trägt ein Mann einen Rucksack. Zuerst Gunnar, jetzt Joel. München und London. Ein Trend in der europäischen Herrenmode zeichnet sich ab! Es braucht mehr als zwei um einen Trend auszumachen? Das sehe ich nicht so kleinlich. Wenn diese beiden ein ganzer Ozean trennt, sie sich nie begegnet sind und beide mit einem ganz außergewöhnlichen Stilempfinden ausgestattet sind, dann kann der Griff zum Rucksack kein Zufall sein.
In der Tat ist im Schlepptau des 90er Jahre Revivals der Rucksack still und leise wieder aus seiner modischen Versenkung aufgetaucht, jedoch diesmal mit einer neuen Aussage. Wo er in den 90ern als Symbol des ‚urbanen Dschungels‘ (gerne mit nur einem Riemen quer über der Brust) zusammen mit Plateau Sneakers und Dreiviertelhosen seinem Träger einen gewissen Manga-Comic/Spice-Girl Look verlieh, so tritt er jetzt ohne Aggression und ganz natürlich auf. Meistens aus Leder oder Canvas sieht man ihn immer noch in den Großstädten, jedoch nicht mehr als Panzer auf dem Rücken, sonders als Kennzeichen eines umweltbewußten, relaxten, naturverbundenen Städters mit Stil, der lieber mit dem Rad als mit dem Auto fährt, der die Vorzüge der Großstadt gerne nutzt, aber auch das Landleben genießt und weiß, daß das eine das andere nicht ausschließt.
Vielleicht ist es auch die Sehnsucht nach einem einfacheren Leben, die uns so gerne zu gewachsten Jacken, Cordhosen und Rucksäcken greifen läßt und uns von diesem kleinen Haus auf dem Land träumen läßt, wo wir unser Gemüse selbst anbauen können.

Joel trägt eine Barbour Jacke, eine Cordhose von Old Town, Schuhe vom Flohmarkt und einen Leder-Rucksack, den er geerbt hat.

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©Julia Richter

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