‚Wie suchst Du denn Deine Models aus?‘ Immer mal wieder höre ich die Frage, nach welchen Kriterien ich die Models für meinen Blog auswähle. Weil sie einen tollen Look haben, logisch. Aber nicht jeder ist da mit mir einer Meinung, meine Modelle lösen verschiedene Reaktionen aus. Ein paar wenige werden von der Mehrheit als gutaussehend eingestuft, andere rufen eine ganz unterschiedliche Resonanz hervor. Es erstaunt mich immer wieder, dass nicht jeder in gleichem Mass wie ich von ihnen begeistert ist. Gibt es allgemeine Richtlinien für Gut- oder Interessantaussehen? Die richtige Farbauswahl ist sicher wichtig. Eine spannende Silhouette auch. Die kleinen Details wie Knöpfe und Nähte machen einen grossen Unterschied. Accessoires sowieso. Auf jeden Fall eine gute Frisur. Das gehört alles dazu, aber es reicht mir nicht wirklich aus um total begeistert zu sein. Ich brauche das ganze Paket. Den Look, die Persönlichkeit und die Art wie sie ihre Individualität durch ihre Kleidung ausdrücken. Das macht jedes einzelne von meinen Modellen zu etwas Besonderem. Sie haben einen Look geschaffen, der nicht nur die derzeitige Mode widerspiegelt, sondern eine ganz persönliche Sprache spricht. Je besser man den Menschen dahinter kennt, desto besser versteht man sie. Sie erzählt von der Persönlichkeit.
Mode ohne Persönlichkeit ist einfach Mode. Mode mit Persönlichkeit ist Stil.
(P.S. Also warum sagt Frank dann, dass ich auf diesen Bildern wie Victoria Beckham aussehe? Ist das meine zweite Persönlichkeit?)

Vielen Dank an Frank für die wunderbaren Bilder (die mich wie Posh Spice aussehen lassen)
und großen Dank an Hans-Georg für die Bomben-Location!

Julia trägt eine Bluse von And other stories, eine Jeans von G-Star, Schuhe von Marc O’Polo, einen Gürtel von Polo Ralph Lauren, eine Handtasche von Coccinelle, eine Sonnenbrille von MiuMiu und Armreifen von diversen Flohmärkten.

©Frank Bauer

2 comments

Die selbe Frage stelle ich mir auch immer wieder! Wenn ich z.B. von Dingen in meinem Schrank haltlos begeistert bin – wie geht das, dass andere das nicht sehen können? Streichelt die Struktur nicht förmlich ihre Augen? Können sie das Material denn nicht schon beim Hinsehen „spüren“? Beginnen ihre Synapsen denn nicht wild zu feuern, wenn sich die Gedanken ganz von selbst aufmachen, um Kombinationen für dieses wunderbare Stück tragbares Glück zu ersinnen?
Was für mich persönlich Stil ausmacht, ist eine Mischung an Stücken, die man heiß liebt (ganz egal von wem, wie alt, wie teuer sie sind), und so kombiniert, dass das eigene Auge jauchzt. Und wenn man das dann immer macht, dann ist das für mich Stil. Ganz eigenständig, im Takt des Trägers, im Rhythmus seiner Gefühle – so geht Stil für mich. Frei von Namen, Saisonen, Zeiten, höchstens beeinflusst von Wetter und Laune(n), aber immer offen für neue, alte, herrliche Einflüsse.

Liebe Vivien,
ich sehe, wir verstehen uns.
xxxJulia

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