©Julia Richter/apersonalstyle.com
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Der Rundschnitt ist umstritten. Ich denke, dass ich nicht übertreibe, wenn ich sage, dass es ca. 99,9% aller Männer bei seinem Anblick schüttelt, die meisten Frauen hingegen finden ihn ziemlich stylish und cool (das war zumindest meine ganz persönliche Erfahrung, als ich mir diese Frisur unlängst zulegte). Warum ist das so? Er ist doch so akkurat und gleichzeitig lässig, so einfach hinzubekommen. Alles was man braucht sind glatte Haare und eine Rundbürste. Das Haar sieht weich und glänzend aus (wenn man die richtigen Haarprodukte verwendet), fast wie bei einem Kind……Moment, vielleicht ist das gerade das Problem, ‚kindlich‘ sendet so gar keine paarungsorientierten Signale aus. Ist es wirklich so profan und simpel? Oder ist vielleicht genau das Gegenteil der Grund für die männliche Ablehnung? Dieser Haarschnitt lässt die Haare glänzen wie Metall, wie den Helm einer modernen Johanna von Orleans. Kriegerisch, unbesiegbar. Ein stählernes Zeichen der Emanzipation. Das könnte definitiv den einen oder anderen Mann in die Flucht schlagen. In der Tat geht der Trend des Pagenkopfes in die 1910/20er Jahre zurück, als die Frauen ihre Rocksäume abschnitten, den Körper vom Korsett befreiten, Tennis spielten, Auto fuhren und ihr Selbstbewusstsein offen zur Schau stellten mit einem kurzen, jungenhaft geschnittenen Bubikopf. Frauen Power, yes! Was könnte einen Mann mehr ängstigen? Ein männlicher Rundschnitt vielleicht? Weil er ein Symbol von Unterdrückung war (im Mittelalter trugen ihn die Diener) oder von Armut (Eimer drauf – einmal den Rand entlang alles abgeschnitten – fertig ist der Haarschnitt)? Ganz im Gegenteil. Man nehme The Who, die Rolling Stones, die Ramones – die mochten ihre Haare schön ordentlich rund geschnitten und gebürstet. Der Rundschnitt steht für Rock’n’Roll! Aber das waren die 60er und 70er. Das Jahr 1980 hatte eine ganz andere Art von Rundschnitt im Gepäck, den visuellen Albtraum eines jeden kleinen Jungens: den kleinen Lord. Samt-Anzug, Rüschenbluse – und den perfekten goldenen Pagenkopf. Jeder, der diesen Film ein Weihnachtsfest zu oft ansehen musste, hat mein volles Verständnis dafür, dass sein Körper beim Anblick dieser Frisur mit einer starken allergischen Reaktion antwortet (und dass allein der Anblick von Samt schon eine Gänsehaut hervorruft).

Susanne trägt eine 2nd Hand Bluse von Pick’n’Weight, einen 2nd Hand Mantel von Humana, eine Hose von Zara, Turnschuhe von Reebok, eine Brille von Andy Wolff ud Eine Uhr von Swatch.

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@Julia Richter/ apersonalstyle.com
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