Fällt das Wort ‚Galeristin‘, denkt jeder sofort an eine Dame um die sechzig, an schweren, assymetrischen Schmuck, lange, asymmetrische Kleidungsstücke (oder alles von Yamamoto) und exzentrische (manchmal assymetrische) Brillengestelle. Zumindest bei mir ist das so. Aber vielleicht bin auch ich in alten Klischees aus den 90ern verhaftet. Als die Kunstwelt noch durch konzeptuelle Kleidung dem einfachen Pöbel und seinem durchschnittlichen Verständnis von Schönheit und Stil ihre intellektuelle Überlegenheit beweisen musste. Ich habe das leise Gefühl, dass diese Zeiten vorbei sind, wenn ich Brigitta in der Galerie besuche, für die sie arbeitet. Da muss gar nichts mehr bewiesen werden. Makellos gekleidet, meist in schwarz-weiss, folgt sie ihrem ganz eigenen Schönheitskonzept, sehr selbstverständlich und unaufgeregt. Dass sie in der Kunstwelt zu Hause ist, sieht man auf den ersten Blick, auch ohne betont unkonventionelle Kleidung. Und ohne Asymmetrie. Ihre Haltung und ihr Stil zeigen die Künstlerin und die Aesthetik für die sie steht sofort. Die Zeit der coolen Galeristinnen ist angebrochen, endlich.

Brigitta trägt einen Blazer von Barbara Schwarzer, eine Bluse von Zara, eine Vintage-Hose, Schuhe von Cos, eine Kette von Christa Filser (eine Galeristin) und eine Brille von Fielmann.

Brigitta wurde fotografiert vor einem Portrait des Künstlers Kai-Uwe Schulte-Bunert, Teil seiner Einzel-Ausstellung in der Galerie Filser+Gräf in München (zu sehen noch bis Ende März )

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©Julia Richter

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