Eine Frau, die ein schwarzes, fast bodenlanges, relativ formloses Kleid trägt, ist entweder eine Nonne oder kommt aus einem muslimischen Land, das Frauen den Hidschab vorschreibt. Oder sie ist Künstlerin. Wie kommt es, dass genau diese Spezies dazu tendieren ihre Körper mehr oder weniger komplett zu verhüllen? Eine Nonnentracht und eine Burka haben zumindest einen ähnlichen Ursprung, nämlich einen von der Religion oder der Kirche auferlegten Dresscode, der der Welt zeigen soll wohin man gehört und für welche Werte man steht. Mehr oder weniger freiwillig. Wo sich eine Nonne noch selbst dafür entschieden hat ihr Leben Gott zu widmen und den Regeln ihres Ordens zu folgen hat eine muslimische Frau nicht immer die freie Wahl, sie wird in eine Gesellschaft hineingeboren, die dieses Verhalten von Ihr verlangt. Beide jedoch sind in einer Art Schutzraum vor der Welt und insbesondere den Männern. Ihre Körper können nicht Objekte der Begierde werden.
Warum also hat sich Brigitta also genau für dieses schwarze, lange und formloses Kleid entschieden, als ich sie bat ein besonderes Kleidungsstück aus ihrem Schrank zu wählen? Sie ist weder Nonne noch Muslimin. Sie ist Künstlerin, ihr Leben ist unkonventionell und wenn sie Lust hätte, dann könnte sie den ganzen Tag nackt in ihrem Atelier herumspringen. Aber sie hat sich für ihre ‚Burka‚ entschieden, so nennt sie dieses Kleid. Möchte sie ihren Körper verstecken? Das hat sie ganz gewiss nicht nötig. Ihr Alter? Glaub‘ ich nicht, wenn überhaupt, macht schwarz eher älter. Vielleicht ist es ja eine ganz andere Art der ‚Entkörperlichung‘ die sie damit vollzieht. Der Körper ist zu vernachlässigen im Licht des Geistes und der Kunst. Wenn es um Kunst geht, dann sollten Geschlecht, Alter und Regeln der Gesellschaft in den Hintergrund treten, so dass die Kunst ihr Licht entfalten kann und nicht mehr an den Künstler gebunden sein muss. Mensch, tritt zurück, hier geht es um etwas Erhabeneres! Hm, das klingt jetzt aber schon wieder irgendwie nach Religion. Aber vielleicht hat sich Brigitta genau deshalb für die ‚Burka‚ entschieden, weil ich sie in ihrem Studio fotografieren wollte, inmitten ihrer Kunst. Weil sie an die Kunst glaubt.
Warum also hat sich Brigitta also genau für dieses schwarze, lange und formloses Kleid entschieden, als ich sie bat ein besonderes Kleidungsstück aus ihrem Schrank zu wählen? Sie ist weder Nonne noch Muslimin. Sie ist Künstlerin, ihr Leben ist unkonventionell und wenn sie Lust hätte, dann könnte sie den ganzen Tag nackt in ihrem Atelier herumspringen. Aber sie hat sich für ihre ‚Burka‚ entschieden, so nennt sie dieses Kleid. Möchte sie ihren Körper verstecken? Das hat sie ganz gewiss nicht nötig. Ihr Alter? Glaub‘ ich nicht, wenn überhaupt, macht schwarz eher älter. Vielleicht ist es ja eine ganz andere Art der ‚Entkörperlichung‘ die sie damit vollzieht. Der Körper ist zu vernachlässigen im Licht des Geistes und der Kunst. Wenn es um Kunst geht, dann sollten Geschlecht, Alter und Regeln der Gesellschaft in den Hintergrund treten, so dass die Kunst ihr Licht entfalten kann und nicht mehr an den Künstler gebunden sein muss. Mensch, tritt zurück, hier geht es um etwas Erhabeneres! Hm, das klingt jetzt aber schon wieder irgendwie nach Religion. Aber vielleicht hat sich Brigitta genau deshalb für die ‚Burka‚ entschieden, weil ich sie in ihrem Studio fotografieren wollte, inmitten ihrer Kunst. Weil sie an die Kunst glaubt.
Brigitta trägt ein Kleid von A kind of Guise, ein Hemd von Gussies, Adidas ‚Gazelle‘ Turnschuhe, eine Kamera-Kette von einem Markt in Barcelona und eine vintage Brille.
1 Kommentar
Bybill
Künstler sind durchaus bekannt für ihre oftmals eigenwilligen und ausgefallenen Look. Sie brechen Regeln und erschaffen sich damit ihre ganz persönliche Präsenz.