Wie sieht eigentlich eine Feministin aus?
Sie trägt keinen BH, hat Haarbüschel unter den Armen, hält ein Transparent über den Kopf und befindet sich auf dem Weg zu einer Kundgebung für Frauenrechte. Könnte sein. Warum nicht.
Ihr merkt, ich bediene mich hier sehr freudig und undifferenziert des gängigen Klischees. Haha.
Eigentlich ist es aber gar nicht so lustig. Denn was ist verkehrt an Achselhaaren? Wer hat den Frauen denn eingetrichtert, dass sie keine Körperbehaarung haben dürfen? Wir nehmen es unhinterfragt hin. Geben es von einer Generation zur nächsten weiter. Ich zumindest. Unbewusst. Als meine Töchter die Pubertät erreichten, nahm ich sie nicht zur Seite um über Körperbehaarung zu sprechen, sie griffen zum Rasierer, das war’s. Stillschweigend hatte ich das ungeschriebene Gesetz an sie weitergereicht.
Vor ein paar Jahren habe ich mir mal die Achselhaare wachsen lassen. Einfach um mal wieder zu sehen, wie es sich anfühlt. Um mich den Erwartungen zu verweigern. Es fühlte sich ganz gut an. Aber nach einer Weile entfernte ich die Haare trotzdem wieder. Irgendwie machte es mich befangen, ich hatte das Gefühl, dass ich mich immer erklären müsste.
Ohne BH zu gehen ist wieder etwas anderes. Ein BH macht irgendwie Sinn, finde ich, hält alles da wo es hin gehört, der Busen entwickelt beim Laufen und Springen kein Eigenleben und kollidiert auch nicht irgendwann mit dem Bauch.
Ist es nun wirklich ausschliesslich männliche Dominanz und die Fantasie eines kindgleichen, haarlosen Körpers, die uns zum Rasierer (oder Laser) greifen lässt? Und muss man nun bockig genau das Gegenteil tun um zu beweisen, dass man unabhängig und emanzipiert ist. Das kann man auf jeden Fall machen. Ich bewundere Frauen, die für eine Sache provozieren. Das ist mutig. Vivienne Westwood hat es gemacht, als sie die Queen getroffen hat. Sie ging ohne Unterhose. Oder Katherine Hamnett im Gespräch mit Margaret Thatcher. No Nukes! Manchmal braucht es das. Aber man kann sehr wohl auch Feministin sein ganz ohne die erwarteten Insignien. Man kann blonde, glänzende Haare haben und eine ercufarbene Seidenbluse mit Rüschen (Vintage Escada, wie toll!) tragen und sich zusätzlich noch die Achselhaare und Beine rasieren und TROTZDEM überzeugte Feministin sein! Vielleicht ist das genau der nächste Schritt! Dass wir irgendwann eben nicht mehr nach Aussehen und Achselhaaren beurteilt werden. Dass wir nicht mehr provozieren und nichts mehr beweisen müssen. Und dass es vielleicht irgendwann keine speziellen ‚Frauenkategorien‘ mehr für uns gibt. In Film, Kunst, Musik. Keine Quoten mehr. Weil alle gleich behandelt werden.
Sie trägt keinen BH, hat Haarbüschel unter den Armen, hält ein Transparent über den Kopf und befindet sich auf dem Weg zu einer Kundgebung für Frauenrechte. Könnte sein. Warum nicht.
Ihr merkt, ich bediene mich hier sehr freudig und undifferenziert des gängigen Klischees. Haha.
Eigentlich ist es aber gar nicht so lustig. Denn was ist verkehrt an Achselhaaren? Wer hat den Frauen denn eingetrichtert, dass sie keine Körperbehaarung haben dürfen? Wir nehmen es unhinterfragt hin. Geben es von einer Generation zur nächsten weiter. Ich zumindest. Unbewusst. Als meine Töchter die Pubertät erreichten, nahm ich sie nicht zur Seite um über Körperbehaarung zu sprechen, sie griffen zum Rasierer, das war’s. Stillschweigend hatte ich das ungeschriebene Gesetz an sie weitergereicht.
Vor ein paar Jahren habe ich mir mal die Achselhaare wachsen lassen. Einfach um mal wieder zu sehen, wie es sich anfühlt. Um mich den Erwartungen zu verweigern. Es fühlte sich ganz gut an. Aber nach einer Weile entfernte ich die Haare trotzdem wieder. Irgendwie machte es mich befangen, ich hatte das Gefühl, dass ich mich immer erklären müsste.
Ohne BH zu gehen ist wieder etwas anderes. Ein BH macht irgendwie Sinn, finde ich, hält alles da wo es hin gehört, der Busen entwickelt beim Laufen und Springen kein Eigenleben und kollidiert auch nicht irgendwann mit dem Bauch.
Ist es nun wirklich ausschliesslich männliche Dominanz und die Fantasie eines kindgleichen, haarlosen Körpers, die uns zum Rasierer (oder Laser) greifen lässt? Und muss man nun bockig genau das Gegenteil tun um zu beweisen, dass man unabhängig und emanzipiert ist. Das kann man auf jeden Fall machen. Ich bewundere Frauen, die für eine Sache provozieren. Das ist mutig. Vivienne Westwood hat es gemacht, als sie die Queen getroffen hat. Sie ging ohne Unterhose. Oder Katherine Hamnett im Gespräch mit Margaret Thatcher. No Nukes! Manchmal braucht es das. Aber man kann sehr wohl auch Feministin sein ganz ohne die erwarteten Insignien. Man kann blonde, glänzende Haare haben und eine ercufarbene Seidenbluse mit Rüschen (Vintage Escada, wie toll!) tragen und sich zusätzlich noch die Achselhaare und Beine rasieren und TROTZDEM überzeugte Feministin sein! Vielleicht ist das genau der nächste Schritt! Dass wir irgendwann eben nicht mehr nach Aussehen und Achselhaaren beurteilt werden. Dass wir nicht mehr provozieren und nichts mehr beweisen müssen. Und dass es vielleicht irgendwann keine speziellen ‚Frauenkategorien‘ mehr für uns gibt. In Film, Kunst, Musik. Keine Quoten mehr. Weil alle gleich behandelt werden.
Jovana trägt eine Seidenbluse, eine Hose und einen Blazer von Escada (vintage) und Schuhe von Kavat.