Es ist endlich Sommer – und da fangen die Probleme der Männer
auch schon an. Wer sich für einen heissen Sommertag als Mann
etwas Luftiges zum Anziehen aussuchen will, ist sehr begrenzt in
seinen Möglichkeiten, denn wenn man nicht Marc Jacobs heisst
oder in Thailand oder Schottland lebt, dann sind Röcke einfach
noch keine echte Option, also bleibt einem nur die Hose.
Und hier stellt sich bereits die eine entscheidende Frage:
lang oder kurz?
Manche Männer lehnen kurze Hosen grundsätzlich ab (wir sprechen
hier nicht über Strandkleidung), denn sie fühlen sich darin nicht
angezogen genug und fürchten um einen Verlust der Würde.
Hier also mein Rat an all meine männlichen Leser: nur Mut!
Schränkt Euch nicht zu sehr ein, seid kreativ und wer schöne
Beine hat – raus damit. Es kommt nur auf die richtige Haltung
und das Selbstverständnis an. Und die richtigen Schuhe (nächste
Frage: Socken oder nicht?). Und das richtige Oberteil.
Jörg macht es da genau richtig, denn er umschifft diese Fragestellung
ganz gekonnt und greift zu seiner Lederhose,kombiniert diese mit
einem etwas ungewöhnlichen Trachtenhemd (normalerweise sind
sie weiss), traditionellen Haferl-Schuhen und sehr un-traditionellen
lila-roten Socken (nicht zu vergessen die unglaubliche lederüberzogene
Casio Uhr/Armband)
An alle Nicht-Bayern: Das ist NICHT ironisch gemeint, es handelt
sich hier um ernstgemeinte, zeitlose, handwerklich wunderschöne
und sehr bequeme Kleidungsstücke, die niemand in Bayern irgendwie
irritierend findet. Man sollte darin vielleicht nicht unbedingt nach
Berlin fahren.
Joerg trägt eine Lederhose und Haferlschuhe von Meindl, ein
Trachtenhemd von Aumühle, Socken von Eduard Meier und ein
Armband von Natalia Brill.
© Julia Richter