Man stelle sich eine Frau vor, ganz in schwarz gekleidet. Sie trägt ihre grauen Haare kurz, nach Männerart, die Brille hat ein schweres schwarzes Gestell. Der erste Gedanke ist: ‚Uhh, Vorsicht bei der.‘
Schwarz symbolisiert Distanz und Undurchschaubarkeit, es ist die Farbe der fiesen Moderedakteurinnen und der Satanisten. Schwarz hält auf Abstand und sagt ganz klar: Mit mir ist nicht zu spassen!
Also lieber einen Bogen um diese Frau machen.
Aber dann dreht diese Frau sich um und auf einmal ist die Schwarzheit verschwunden. Zwei kleine pinke Flicken können dieses Wunder vollbringen. Auf einmal steht da eine Frau, die ihren Regenmantel selbst repariert (das alleine macht sie schon sehr sympatisch), mit kleinen pinken Vierecken. Wie entzückend! Dann zieht sie ihren Mantel aus und man erkennt, daß sie überhaupt nicht ganz in schwarz gekleidet ist, sondern einen schimmernden dunkelblauen Samtanzug trägt – wie unglaublich exzentrisch dandyhaft! Spätestens jetzt möchte man diese Frau unbedingt kennenlernen.
Mode ist eine starke Sprache. Doch manchmal schreit sie uns nicht ins Gesicht, sondern spricht in leisen Worten zu uns.

Brigitta trägt einen Regenmantel von Muji, einen Pullover von Zara, ein Flohmarkt-Tuch, einen blauen Samtanzug aus den 80ern (sie hat vergessen, wo sie ihn her hat), schwarze Creepers und eine Bree Tasche.

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©Julia Richter

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