Vor einigen Jahren, als ich noch in London lebte, hatte ich eine Erscheinung, die meinen Blick auf die Mode für immer veränderte. Ich saß in einem Café in der South Molton Street, als Isabella Blow an mir vorbei ging. Vielmehr schwebte sie an mir vorbei, auf dem Kopf einen mühlradgroßen Hut, der ihr Gesicht fast vollständig verdeckte. Sie trug am hellichten Tag diesen lachhaft großen Hut mit einer solchen Grandezza und Hingabe, daß mir der Atem stockte. Ich sah ein Wesen von einem anderen Stern, makellos und unerreichbar. Einen Menschen, der seinen Idealen schonungslos und ohne jeden Kompromiss treu ist, der unseren höchsten Respekt verdient. Wenn Isabella Blow an etwas oder jemanden glaubte, dann verschrieb sie sich mit ihrem ganzen Sein. Weniger als alles kam nicht in Frage. Sie war eine hochempfindsame Frau, die Mode als Sprache und als Schutz nutzte – und am Ende am Leben selbst zerbrach. Ich danke ihr für ihre Visionen und für diesen einen Nachmittag an dem sie beschloß durch Mayfair zu spazieren.

ALLE MEINE STIL-IKONEN…..

©Julia Richter

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