Es gibt nichts Schöneres als an einem warmen Sommerabend mit dem Fahrrad durch die Stadt zu fahren. Die warme Luft auf der Haut zu spüren und den Wind, der mit den Haaren spielt….
Moment. Der Wind sollte nicht mit den Haaren spielen KÖNNEN, denn auf den Haaren sitzt der HELM! Da ist keiner? Ich gebe zu, Fahrradhelme sind schwierig. Es ist nicht verboten ohne zu fahren, da wo ich wohne, aber ich versuche schon seit einiger Zeit eine Weg für mich und den Fahrradhelm zu finden. Einen der auch im Hinblick auf Style, Bequemlichkeit und Würde für mich möglich ist. Nicht ganz einfach. Ich fing also vor ein paar Jahren an mich nach einem ‚coolen‘ Fahrradhelm umzusehen. Einen, der mich nicht wie einen Computergeek aussehen lässt (aerodynamische Form, viele Lüftungsschlitze, Komplimentärfarben, Neil Armstrong Style). Ich war kurz davor aufzugeben, als er mir plötzlich doch noch über den Weg lief. Runde Form, fast wie ein Reiterhelm, überzogen mit einem eleganten grau/schwarzen Hahnentritt-Stoff. Einfach und mit Stil. Aber schwer wie ein Mühlstein und lässt keine Art von Frisur zu. Ich habe ihn trotzdem gekauft, viele Komplimente dafür geerntet und viele wollten wissen wo ich ihn denn herhätte, sie suchten auch schon länger. Ein paar fragten auch, ob ich auf dem Weg zu einem Polo-Spiel wäre. Ich muss dennoch zugeben, dass ich ihn nicht immer aufgesetzt habe (besonders nicht an diesen warmen Sommerabenden). Ich schäme mich dafür, weil Eitelkeit über Intelligenz nicht siegen sollte. Aber ich sehe auch mit Freude, dass sich inzwischen die Helmmode geändert hat. Mehr und mehr Leute (die älter als 13 sind und nicht in der Computerbranche tätig sind) tragen jetzt ganz selbstverständlich Helm und es gibt tatsächlich auch annehmbare Style-Optionen, die nicht aussehen, als wollte man die Tour de France gewinnen. Ich bin begeistert. Und ich habe mir einen zweiten Helm zugelegt. Er ist sehr leicht, hat Lüftungsschlitze und sieht ein bisschen aerodynamisch aus. Aber er hat innen auch diese Ausbuchtung, in die ein Dutt perfekt hineinpasst. Ich habe ihn mit meiner Sonia Rykiel Strass-Baskenmütze überzogen. Passt perfekt. Eine andere Möglichkeit wäre nach Kambodscha zu reisen und sich dort einen Helm zu kaufen, wie Brigitta. Seid erfinderisch, gebt dem Helm eine Chance und versucht Euer Gehirn nicht auf der Straße zu verteilen.

Brigitta trägt einen Anzug von Barbara Schwarzer, ein Kraftwerk T-shirt, vintage Doc Martens, eine Ray Ban Sonnenbrille und einen Helm aus Kambodscha.

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©Julia Richter

2 comments

Ich habe mal einen Helm gesehen, der in Dänemark sehr populär sein dürfte, begegnet ist er mir aber an der Hand einer netten Filmfestivalbesucherin in Linz (in Österreich). Er sah aus wie ein Hut, ein bisschen mädchenhaft, aber super – und seither will ich auch so einen haben, denn – erraten – auch ich fahre manchmal aus Eitelkeit ohne, weil „le Frisur“ an diesem Tag besonders gelungen war. (Vermutlich bevor ich aufgestiegen bin.) Aber allein die Fliegen, die dann in meinem Stirnbereich wieder einschlagen ,weil kein Helm sie davon abhält, und die kleinen Mücken im Haar lassen mich solche Sachen wieder schnell überdenken. Dann ziehe ich mich – nicht unbedingt effektiver – zumindest ein Bandana drüber.

Liebe Vivien, sogar eine Mütze ist besser als gar nichts, habe ich mal gelesen. Aber Du hast Recht, die Dänen sind da ganz vorne dran, ich habe auch lange recherchiert, bevor ich mich dann entschlossen habe. Du meinst wahrscheinlich die Helme von Yakkai, das sind Dänen und die waren so die ersten, die Helme mit Hut drüber gemacht haben. Inzwischen gibt es echt viele tolle, da findest Du sicher was. Und immer noch besser eine nicht ganz so perfekte Frisur auf einem gesunden Kopf, als perfekte Haare auf Schädel-Hirn-Trauma 🙂 Julia

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